Das Straelener Unternehmen hat den Zuschlag für ein 58-Millionen-Euro-Pro-jekt in Bergheim erhalten. Es ist einer der größten Aufträge in der mehr als 140-jährigen Firmengeschichte. 2023 soll das Gebäude fertig sein.
Seit 1878 gibt es die Firma Tecklenburg. Aber solch einen großen Auftrag hat das Straelener Unternehmen selten gehabt. Ein Volumen von 58 Millionen Euro hat das Projekt, mit dessen Umsetzung Tecklenburg betraut wurde – die Errichtung der neuen Kreispolizeibehörde des Rhein-Erft-Kreises in Bergheim. Es ist einer der größten Aufträge der Firmengeschichte. Das Volumen ist laut Anke Müller, Assistenz der Geschäftsführung, vergleichbar mit dem Projekt „Ra-tingen, Wallhöfe“.
Das Unternehmen aus Straelen setzte sich in einer europaweiten Ausschreibung durch, die im März 2019 auf den Markt kam. „Anders als bei anderen öffentlichen Ausschreibungen war weder ein Grundstück vorhanden, noch gab es eine Planung für das zu errichtende Gebäude“, heißt es in einer Mitteilung von Tecklenburg. Lediglich eine umfangreiche funktionale Beschreibung habe den Bietern verdeutlicht, welche Anforderungen an die Lage und die Ausstattung einer solchen zentralen Polizeibehörde gestellt wurden. Somit sollte zunächst nach einem geeigneten Grundstück Ausschau gehalten sowie eine vollständige, auf die Bedürfnisse der Polizei abgestimmte Planung erstellt werden, um dann ein Mietpreisangebot für eine fertige Spezialimmobilie abzugeben. Nach einer langen Diskussion im Haus, ob man sich einer solchen zeit- und arbeitsintensiven Herausforderung und den Konkurrenten im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung stellen sollte, traf Firmenchef Hermann Tecklenburg die Entscheidung: „Wir machen das, weil wir das können.“
Unter der Federführung von Dieter Gust entwickelten die Tecklen-burg-Ingenieure gemeinsam mit den Architekten JBR und Partner aus Münster ein Konzept, das letztendlich am 11. Mai von den Vertretern des Landes NRW und der Kreispolizei den Zuschlag für das beste Angebot erhielt. Die mit der Stadt Bergheim verhandelte Kaufoption für ein geeignetes Grundstück bildete die Grundlage für die weiteren Planungsschritte.
Auf mehr als 12.000 Quadratmetern Nutzfläche wurden moderne Arbeits- und Funktionsräume für 430 Mitarbeiter der Kreispolizei technisch wie architektonisch in dem Planungskonzept berücksichtigt. Die Programmflächen umfassen die Polizeiwache mit dem Gewahrsamsbereich, die Leitstelle, diverse polizeispezifisch gesicherte Räume und Büroflächen für verschiedene Abteilungen, die in unterschiedlichen Beziehungen zueinander stehen müssen. Im Wei-teren enthält die Planung eine öffentlich zugängliche Kantine sowie einen Außenanlagenbereich mit 321 Stellplätzen, Garagen, Carports und Werkstätten.
Hermann Tecklenburg sprach bei der Vertragsunterzeichnung von einem „tollen neuen Projekt für unser Haus“. Nach einer intensiven Phase der Ausführungs- und Detailplanung ist der Start der Bauarbeiten im kommenden Jahr vorgesehen. Die Übergabe an die Kreispolizei soll 2023 erfolgen.
Quelle: RP