Leben zwischen Baumwipfeln
Aus dem ehemaligen „Neuen Rathaus“ am Kastell sind Wohnungen in der
besten Lage geworden: im Grünen und zugleich mitten in der Innenstadt.
Wer sich noch an das so genannte „Neue Rathaus“ erinnert, an dessen kalte Glasfronten, den überdachten Haupteingang, die dunklen Gänge, der wird sich, so er nun vor dem Wohnkomplex „Live green“ steht, verwundert die Augen reiben. Nichts erinnert mehr an das marode Verwaltungsgebäude, nichts lässt mehr erahnen, dass hinter der strahlend weißen Fassade immer noch das Stahlgerüst des Rathauses steckt, das seine Karriere einst als Kreishaus begann. Geblieben ist allerdings das, was die Lage am Kastell ausmacht: der un-verbaubare Blick in den Schlosspark.
Man muss nicht in der obersten Etage stehen um den Eindruck zu gewinnen, man würde zwischen Baumwipfeln leben: Von einigen Terrassen aus sind die Bäume wirklich zum Greifen nah.
Schotterparkplatz wird Spieloase
Auf der Seite des Gebäudekomplexes, von der man auf die Häuser der Straße Im Rosenthal schaut, wird gerade ein Spielplatz fertig gestellt; der ehemalige Schotterparkplatz ist einer grünen Oase gewichen, unter der sich die Zufahrt zur Tiefgarage verbirgt. Zur Seite des Kastellplatzes hin sind die Arbeiten noch nicht so weit fortgeschritten, dort bedarf es einiger Phantasie, sich die Gestaltung der Fläche zwischen dem Wohnkomplex, dem sanierten alten Landratsamt und dem Weißen Haus vorzustellen.
Am und im Neubau dominiert eine Farbe: weiß. Weiß ist die Fassade, weiß sind die Treppenhäuser, weiß sind Türen, Wände und Decken in den Wohnungen. Zusammen mit den dunklen Holz- und Fliesenböden harmoniert das mit dem frischen Grün der Bäume unmittelbar vor den Fenstern.
Errichtet hat diesen Komplex die Unternehmung Tecklenburg. Die Wohnungen sind allesamt verkauft, jedoch werden nicht alle von den Eigentümern bewohnt, sondern teilweise auch vermietet. Wie Stephany Quarte, zuständig für die Vermarktung des Projektes „Live
green“, erläutert, haben manche Käufer eine Wohnung im Hinblick auf die Nutzung als Alterswohnsitz erworben. Und einer der Käufer wohnt nun dort, wo er einst gearbeitet hat: im ehemaligen Kreishaus. Die einzige Gewerbefläche im gesamten Komplex, 260 Quadratmeter groß, ist an eine Tagespflege vermietet. Noch sind die Außenarbeiten rund um den Komplex „Live green“ nicht beendet, noch müssen das Konzept zur Neugestaltung des Schlossumfeldes und der Rückbau des Schlossparks in einen englischen Landschaftsgarten von der Stadt umgesetzt werden. Dann jedoch kann die Wohnlage kaum noch besser werden.
Quelle: NRZ